Spinnmilben

Die „Rote Spinne“ hat sich bei den Kakteenfreunden als Bezeichnung für mehrere Arten von Spinnmilben eingebürgert, die gefährliche Kakteenschädlinge darstellen, jedoch wird der Begriff auch für die sehr nützliche Raubmilbe oftmals fälschlich verwendet. Spinnmilben befinden sich an vielen Wirtspflanzen im Garten. Ihr Zuzug in die Sammlung, indem sie durch die Lüftung oder durch das geöffnete Fenster eingeweht werden, ist nicht zu vermeiden. Die Spinnmilben sind klein, nur 0,25 bis 0,5 mm groß und gelblich, orange, meist aber rötlich gefärbt. Unter einer Lupe sind die Tiere und ihre langsame Bewegung deutlich zu erkennen. Die Spinnmilben stechen die Kakteen an und zerstören dabei die Oberhaut. Sie bevorzugen frisches, junges Gewebe, z.B. im Scheitel der Pflanzen. Es entstehen fahle, gelblichweiße bis bräunliche Flecken. Der Kakteenkörper erscheint nicht mehr frischgrün, sondern grindig und verunstaltet. Manchmal sind die Kakteen auch von feinen, weißem Gespinst überzogen.

Die Spinnmilben vermehren sich dank kurzer Generationenfolge sehr rasch. Die zerstörten Partien können von den Pflanzen nicht mehr erneuert werden und bleiben funktionsunfähig. Bei starkem Befall gehen die Pflanzen ein. Weichfleischige Arten und dabei geschwächte oder getrieben Pflanzen werden bevorzugt befallen. Eine besonders bevorzugte Art ist Chamaecereus silvestrii und deren Hybriden. Die Spinnmilbe gedeiht besonders gut in trockener und stehender Luft. Deshalb sind vor allem Sammlungen im Zimmer von diesen Schädlingen besonders bedroht. Im Gewächshaus kann man durch den Einsatz von Ventilatoren zwar einen Befall an einzelnen Pflanzen nicht verhindern, jedoch eindämmen. Bei im Freiland oder in harter Frühbeetkastenkultur gehaltenen Pflanzen ist starker Spinnmilbenbefall dagegen seltener zu beobachten.

Die schädliche „Rote Spinne“ darf nicht mit den nützlichen kleinen roten Raubmilben verwechselt werden. Sie sind mit 1 bis 2 mm deutlich größer und bewegen sich so rasch, daß die Bewegung auch ohne Vergrößerungsglas klar zu erkennen ist. Sollten man Raubmilben in der Sammlung feststellen, hat man bereits einen natürlicher Feind der schädlichen Spinnmilben. Zur chemischen Bekämpfung der Spinnmilben werden 2 bis 3 Spritzungen in 8-10 tägigen Abstand empfohlen. Man verwendet ein milbentötendes (Arkazid) Präparat. Vorbeugend sollte in einer großen Sammlung am Anfang und am Ende einer Vegetationsperiode mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln eine sehr gründliche Spritzung durchgeführt werden.

Hinweis zu Pflanzenschutzmitteln: Der Anbietermarkt für zugelassene Pflanzenschutzmittel ist sehr dynamisch, insbesondere für den Heim- und Kleingartenbereich (HuK). Eine Übersicht über aktuell zugelassene Pflanzenschutzmittel für einzelne Schadorganismen erhalten sie auf der Webseite vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

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